96-Fans setzen beim Pokalspiel in Karlsruhe ein erstaunliches Zeichen

Rothosen gegen Rote: Gegen den HSV müssen Punkte her (Photo by FIRO/FIRO/SID/)

Karlsruhe –  Hannover 96 gewinnt beim Karlsruher SC mit 6:0. Das Ergebnis ist deutlich und taugt nicht für eine spannungsvolle Geschichte. Das Ende des Stimmungsboykotts schon. Denn die mitgereisten 96-Fans setzen am Sonntag ein erstaunliches Zeichen.

Ende des Stimmungsboykotts

Die Pokalpartie in Karlsruhe war, bis auf eine kurze Ausnahme in der letzten Rückrunde, das erste Spiel seit über einem Jahr mit Stimmung im hannoverschen Block. Mit großer Spannung wurde der Tag erwartet. Alle Augen und Ohren waren auf die knapp 900 mitgereisten 96-Fans gerichtet. Wie würden sie sich präsentieren? Alle, die auf Gründe für Negativschlagzeilen gewartet hatten, wurden enttäuscht. Sowohl auf An- und Abreise, als auch während des Spiels präsentierten sich die Auswärtsfahrer als gute Gäste.

Neues Klima zwischen Vorsänger und Block

Einiges war und ist im Umbruch in der hannoverschen Fanszene. Darüber wurde in den vergangenen Monaten viel berichtet. Das war auch in Karlsruhe erkennbar. So waren die beiden Vorsänger zwar keine Unbekannten, doch in der Funktion durchaus neue Gesichter. Schnell wurde klar, dass sich dadurch auch das Klima zwischen Zaun und Block verändern wird. Es wurde mehr auf Kommunikation mit den Fans gesetzt. Es wurde nicht diktiert, was gesungen wird, sondern aufgenommen, was die Auswärtsfahrer singen möchten.

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„Fingerspitzengefühl nötig“

Das wurde durchweg positiv angenommen. Es herrschte kein Kasernenton, sondern freundliches Miteinander. Der Vorsänger erkannte, wann er Mitsingen fordern und wann er zum Mitsingen motivieren musste. „Gerade auswärts braucht man ein gewisses Fingerspitzengefühl“, erklärte ein Mitfahrer nach dem Spiel, „dort sind auch viele ältere Personen und Vätern mit ihren Kindern im Block. Die wollen nicht ständig angeschrien werden. Das hat heute gut geklappt.“

Bilden wieder eine Einheit: 96-Fans und Spieler. Foto: Tobias Krause

Erstaunliches Zeichen der 96-Fans

So bildeten Spieler und Fans auch nach Abpfiff wieder eine Einheit. Die Mannschaft kam in die Kurve und bedankte sich für die tolle Unterstützung von den Rängen. Die Auswärtsfahrer setzten außerdem noch ein erstaunliches Zeichen. Selbst als die Karlsruher mit lauten „Kind muss weg“-Rufen einen Wechselgesang mit dem 96-Block anstimmen wollten, ließen sich die hannoverschen Fans nicht animieren und blieben still.

Riesiger Schritt auf Klubboss zu

Damit gingen die Anhänger einen riesigen Schritt auf Martin Kind zu. Denn der 96-Chef hat seinen Kampf für den Fall der 50+1-Regel, einem großer Knackpunkt in der Beziehung zwischen Führung und Kurve, keinesfalls aufgegeben. Ganz im Gegenteil. Kind möchte mit aller Gewalt versuchen die Entscheidung der DFL, seinem Ausnahmeantrag von besagter Regel abzulehnen, kippen. Und dennoch zeigten sich die Fans äußerst versöhnlich. „Es ist doch ein tolles Zeichen, dass die Zeit der gegenseitigen Vorwürfe und Verunglimpfungen zumindest von einer Seite beendet wurde“, stellte so ein Auswärtsfahrer völlig richtig fest. Der Kampf um den Erhalt von 50+1 und gegen die Pläne Kinds geht dennoch weiter. Das Zeichen darf deshalb nicht als Aufgabe des Widerstands verstanden werden.

 

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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9 Kommentare

  1. Soweit alles gut! Es gibt immer die Voll…. die bei Anderen mitbrüllen. 

    Spannend ist nur das da explizit erwähnt wird, dass sich die 96 gut benommen hätten, und gute Gäste waren………. wenn dieser Umstand erwähnenswert ist, ist das schon echt traurig

  2. Nanu….. schon wieder ein Post verschwunden!

    Ich wiederhole mich gerne…. war ja noch in der Zwischenablage! Es lebe copy&paste?

    Was ich sagen wollte….

    Bedenklich finde ich das explizit erwähnt wird das die 96 Fans gute Gäste waren und es keine Zwischenfälle gab…. traurig wenn das was Besonderes sein sollte.

  3. Die 96er Fans distanzierte sich von "Kind muss weg"? Aus welchem Grund wurde dann auch ein großer Banner mit diesen 3 Worten von Hannoveraner gespannt? 

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